Horsens 2002

Ein „kurzer“ Bericht von Jörg Simon:

Puh, geschafft und nun durch. Alle Vorbereitungen waren getroffen, Jens, in gewohnter Manier, hatte wieder einmal alles im Griff.

Es ist Freitag, nicht irgendein Freitag, sondern Karfreitag, der 29.03.2002, 07.00 Uhr.

Die zukünftig weibliche C-Jugend und die männliche C-Jugend der Handballabteilung des Lehndorfer TSV begibt sich auf internationales Parkett. Ziel ist das internationale Jugendhandballturnier in Horsens, Dänemark und soll Heimat für die 22 Spielerinnen und Spieler sowie die Betreuer Jens, Birthe ( mit h ) und Jörg sein.

Bereits das Treffen zur Abfahrt war ein freudiges Erlebnis. In den Gesichtern der Eltern war trotz der morgendlichen Stunde ein deutliches Lächeln zu sehen. Die lieben Kleinen in der Obhut vertrauenswürdiger Personen und dann noch über die ganzen Osterfeiertage? Endlich kein Festtagsgeplärre zu Hause, endlich einmal Osterfeuer ohne Kritiker an einer weiteren Bestellung Bier. Und die Kinder, ebenfalls freudiges Lächeln. Auch endlich einmal Ostern ohne Festtagsgeplärre und vor allem ohne das blöde Eiersuchen, welches den Eltern immer besonders viel Spaß gemacht hat, ohne zu merken, dass die lieben Kleinen mittlerweile schon 13 Jahre alt sind und lieber die Kohle hätten, um sich dafür etwas zu kaufen, anstatt im Garten herumzukriechen und auf Zurufe reagieren zu müssen wie: heißer..., kälter...! Oder vielleicht doch nicht ohne?

Fast pünktlich, gegen 07.30 Uhr, schlossen sich die Türen der Fahrzeuge, Kinder und Gepäck waren fachgerecht verstaut (bis auf eine Packung Mohrüben - dazu aber später) und die Fahrt ging los.

In den Fahrzeugen herrschte ausgelassene Stimmung und bei jedem aktuellen Hit im Radio wurden die Reiseleiter und Fahrzeugführer angewiesen: lauter, lauter, lauter.

Nachdem der Elbtunnel hinter uns gelassen war, machten wir die erste kurze Rast, Zeit für den gemeinsamen Toilettengang der weiblichen Mitreisenden und Zeit für die männlichen Einzelaustreter darüber zu spotten. Nachdem die von den Eltern liebevoll ausgewählte Gesamtverpflegung zunächst gesichtet wurden und hier und da bereits erste Schwarzbestände an Lebensmitteln und Nichtlebensmitteln aus den Rücksäcken hervor kamen, wurde eine deutliche Überversorgung an Bouletten in verschiedensten Formen und Geschmacksrichtungen festgestellt, wobei schon vorweg zu bemerken ist, dass unterschiedlichen Geschmacksrichtungen durch Zugabe von diversen Ketchupsorten, Senf und sogar des Grill und Steaksenfes von Kühn beizukommen und nahezu zu neutralisieren war. Die Schnitzelchen, von Frau B. offensichtlich liebevoll ausgewählt und zubereitet, wurden zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefunden und blieben noch vor dem gierigen Verschlingen bewahrt.Nach etwa einer halben Stunde zog die Karawane weiter, besorgte Blicke wieder auf die oben erwähnte Packung Mohrüben.

Nachdem nun endlich die zeit- und alterslosen Winkewinkespielchen aufgenommen wurden und wir ein kurzes Stück von einer asiatischen Familie, denen das Spielchen wohl auch bekannt war und ihnen offensichtlich sehr viel Freude machte, in deren PKW begleitet wurden, trat langsam bedächtiges Schweigen in den einzelnen Fahrzeugen auf. Schilder wurden gesichtet: Letzte Tankstelle vor der Landesgrenze, Landesgrenze 50 Kilometer und so in dieser Art.

Dänemark! Wo war das eigentlich, würden Grenzkontrollen härter und genauer als im letzten Urlaub auf Malle erfolgen? Habe ich eigentlich meinen Ausweis auch griffbereit? Wie sprechen die in Dänemark und wie sehen Dänen eigentlich aus, was tragen sie für Kleidung und was für Musik hören die?

Erinnerungen an Rollo dem Wikinger und Heitabu wurden wach. Plötzlich erste quergestellte Blaulichtfahrzeuge mit der drohenden Aufschrift: BUNDESGRENZSCHUTZ. Bewachung bereits von unserer Seite? Worauf haben wir uns da eigentlich eingelassen?

Die Fahrzeuge wurden durch Schildanweisungen deutlich heruntergebremst und nach kurzer langsamer Weiterfahrt durch die Fahrzeugführer wieder beschleunigt. Keine Kontrollen, kein Filzen, kein Vergleich der Gesichter mit Fahndungsfotos und vor allem auch keine Kontrolleure, nichts, gar nichts und völlig unspektakulär erreichten wir Dänemark und nutzen dort auch gleich den ersten Rastplatz für einen hautnahen Kontakt mit fremdem Gebiet.

Die oben bereits näher beschriebene Verpflegung wurde wieder ausgepackt und von den Verantwortlichen angepriesen, die Schnitzelchen waren immer noch nicht aufgetaucht und die Möhren...........?

Ohne weitere Zwischenfälle erreichten wir nach etwa einstündiger Fahrt dann zunächst einmal die richtige Abfahrt. Hier aber entschied sich der Kolonnenführer auf Weisung seiner kartenkundigen Scouts dafür, dass der Ort Horsens wohl eher an der Nordsee liegen muss und bog selbstbewusst in Richtung Westen ab. Dieser geographische Irrtum dauerte aber etwa nur 15 Minuten an und mit Hilfe unseres eigens für diese Fahrt mitgeführten Dänischdolmetschers wurde nun fachkundig die Wegbeschreibung bis zum Treffpunkt in Horsens besprochen. Diese Möglichkeit der Orientierung erwies sich als Volltreffer, denn ohne weitere Umwege gelangten wir an den Zielpunkt unserer Reise. Wer weiß, wo wir heute sonst wären.

Unsere Heimat für die nächsten Tage erwies sich als größere Grundschule mit mehreren Gebäuden, einer Sportanlage und einer geräumigen Sporthalle. Unser zugewiesenes Quartier bestand aus zwei Klassenräumen, welche nach kurzer Zeit zu Schlafräumen umgestaltet waren und nun so den Einzug der Gladiatoren mit Taschen, Schlafsäcken und Luftmatratzen zuließen. Vor beiden Räumen wurden die mitgeführten Speisen buffetähnlich aufgebaut und waren somit frei und zu jeder Zeit den Hungrigenzugänglich. Wenn nun jemand glaubt, dass es sich dabei ausschließlich um Kaltverpflegung gehandelt hat, der befindet sich da deutlich im Irrtum. Birthe schenkte nun unter anderem auch der bereits mehrfach erwähnten Packung Mohrüben mehr Aufmerksamkeit und stellte fest, dass Mohrüben der Marke Erlenhof, eingeschweißt in Folie, nach etwa 7-stündiger Sonnenbestrahlung auch ohne kochendes Wasser oder Feuer gar werden können. Als warme Mahlzeit wurden die Möhren aber aus Fürsorgegründen nicht angepriesen. Unbrauchbar aber war zumindest eine dieser Möhren nicht, denn das Schicksal schnappte  wie eine Falle zu und diesem war nur mit Hilfe der Möhre zu entkommen.

Die Schnitzelchen wurden auch gefunden und andächtig begutachtet, fanden aber bei den lieben Kleinen nicht solchen Anklang wie bei B+J+J, was natürlich gefiel und zumindest diesen dreien eine ausgewogene Ernährung sicherte.

Geschäftiges Treiben aus beiden Räumen war zu vernehmen, Platzeinteilungen wurden selbständig vorgenommen, "Lumatras" ausgebreitete und zum Aufblasen vorbereitet, dazugehörige Stöpsel gesucht und wie üblich komischerweise an Enden irgendwelcher Bänder auch gefunden und da, des Schicksals schwarze Klauen breiteten sich über einer dieser neumodernen, aufblasbaren Gästebetten aus, deren Auslassventil nur durch einen Schraubverschluss mit einem Durchmesser vergleichbar mit dem Stamm einer etwa 100-jährigen Eiche zu verschließen war. Bemerkungen des Betroffenen wie: "verdammt, letzten Sommer war der noch da, dass können wir ja mit Tape verschließen", wurden zwar gehört und vernommen, aber verursachten lediglich mitleidiges Kopfschütteln bei sämtlichen Unbeteiligten. Hier kam nun die besagte Möhre zu ihrem Einsatz, von welchem sie bei der Aussaat, dem Wachstum und der Ernte nicht zu träumen gewagt hätte. Mit geschickten Handgriffen wurde ein Teilstück der Möhre abgetrennt, von der Stärke angepasst und sogar mit einem Gewinde versehen. Dieses wurde mit nassem Papier stabilisiert, der neue Drehverschluss noch mit Folie gegen aufessen gesichert und selbstbewusst in die dafür vorgesehene Matratzenöffnung geschraubt. Es hielt und die Lage war bereinigt.

Deutlich durch die Fenster zu sehen trafen immer mehr Mannschaften ein und die Schule füllte sich mit Leben. Keine Außerirdischen, keine Aliens und noch nicht mal ein ET waren dabei, also auch kein Grund, dass Laserschwert aus dem Gepäck zu nehmen. Die aus Dänemark, Schweden und der Schweiz waren genauso wie wir. Kleidung, Aussehen und Benehmen, keine größeren Abweichungen und sogar die gleiche Musik war aus mehreren Ghetto-Blastern zu vernehmen. Nur die Sprache, die war anders und mit kehlig-näselnden Lauten versehen. In Deutsch konnte oder wollte man sich nicht verständigen und der Tauglichkeitstest des mühevoll gelernten Oxford-Schulenglisch fiel eher dürftig aus. Jedenfalls in den Bereichen, in denen man die Spielerinnen und Spieler anderer Nationen eigentlich das Bedauern hätte ausdrücken wollen. Haben doch deren Eltern sämtliche finanziellen Risiken auf sich genommen, um ihren Sprösslingen die Teilnahme an diesem Turnier zu ermöglichen, haben sie doch die weite Reise nach Horsens angetreten und auf den Osterhasen verzichtet. Dies alles nur, um morgen gegen uns zu verlieren. Denn dies stand ja bereits fest, dass bei unserem Trainingsstand, dem durchweg guten Saisonverlauf und unserer Motivation alles andere als ein Turniersieg nicht mit rechten Dingen zugehen könnte.

Um auch den eigenen Körper auf die ihm abzuverlangenden Hochleistungen des Folgetages vorzubereiten wurde gegen 18.00 Uhr zum gemeinsamen Abendessen aufgerufen. Um hier nun nicht sämtliche Essenteilnahmen ansprechen zu müssen wird dieser Teil der Berichterstattung komplex und in aller kürze abgearbeitet. Das Essen wurde pünktlich regelmäßig und reichlich ausgegeben. Da gabs nichts zu meckern. Vermutlich um unseren Körpern für die sportlichen Leistungen der Folgetage nicht der Energie zu berauben die beim Essen teilweise auch durch die Anregung von Geschmacksnerven benötigt wird, wurden die Speisen geschmacklich so neutral hergestellt, dass Parallelen zur politischen Neutralität der Schweiz sich aufdrängten. B+J+J blieben wie in anderen Lagen auch ihrer Vorbildrolle gerecht und bewiesen objektiven Kritikern und notorischen Nörglern, dass die angebotenen Speisen wohl nicht unseren Wertvorstellungen entsprachen aber in Skandinavien so nun einmal gekocht wird. Verhungert ist keiner.

Der Abend im gesamten Camp verlief eigentlich ruhig, Ordnungsdienste auf dem Gelände hatten leichtes Spiel, denn das Turnier für unsere Mannschaften begann am Folgetag bereits eigentlich mehr in den frühen Morgenstunden und so blieb wenig Zeit für Dummheiten. Nicht dass wir behaupten können, dass keine Dummheiten gemacht wurden, die lieben Kleinen waren aber so geschickt, dass wir diese nicht mitbekommen haben oder mitbekommen wollten.

Alles in Allem kann man aber sagen, dass man mit diesen Kindern durchaus solche Fahrten machen kann und bis auf kleine Aussetzer sich keiner peinlich machen wollte. Echt prima Haufen.

Der Turniertag am Samstag verlief für beide Mannschaften eigentlich so, wie wir uns dies auch gedacht hatten. Nur wurde z.B. von den jungen Damen keines der geplanten Spiele gewonnen und wir beschränkten uns, nachdem nun feststand, dass wir nicht Turniersieger werden wollen, auf das Sammeln internationaler Erfahrung. Hierzu hatten die Damen 7 mal und die "Männer" 6 mal Gelegenheit, wobei es den zukünftigen Europastars auch gelang, zumindest zwei Spiele für sich zu entscheiden. Also haken wir den Spielbetrieb bei diesem Turnier mit letzter Bemerkung ab und beschränken die weiteren Ausführungen auf das Wesentliche, die Freizeit.

Diese fiel am Vorabend des Ostersonntag natürlich in freudiger Erwartung spannend aus. Der Disko-Abend mit Ringelpiez und Anfassen stand kurz vor seinem Beginn und der Osterhase hatte doch tatsächlich für alle zugeschlagen. Prall und liebevoll gefüllte bunte Tüten hatte der Osterhase auf dem Gelände für die lieben Kleinen versteckt und wenn die Eltern dieser lieben Kleinen nun glauben, dass ihr Sprössling an so etwas kein Interesse hat, der hätte sich gewundert. Es wurde gelaufen, gescherzt, gelacht und vor allem gesucht, bis die letzte Tüte aus den Bäumen gepflückt war. B+J+J hatten ihren Spaß.

Gerade aber dieser Spaß sollte uns wenige Augenblicke nach dem Eintritt aber völlig verlassen und ins Gegenteil umschlagen. Kurz vor dem Auftakt der allgemeinen Tanzveranstaltung kam es nämlich zu dramatischen Szenen im Bereich der bis dahin eigentlich noch bewohn- und begehbaren Unterkunft, und wir bemerkten sofort eine logistische Lücke in mitgeführten Gerät. Die " ABC " - Schutzausrüstungen des Umweltzuges der Braunschweiger Berufsfeuerwehr hatten wir zu Hause gelassen.

In den Gängen der Unterkunft, in den einzelnen Räumen (nicht nur denen unserer Kinder) und eigentlich im gesamten Gebäude trat zum Eintritt der Dämmerung zunächst vermutete starke Rauchentwicklung ein. Jedenfalls war dies von außen durch geschlossene Türen so zu erkennen. Um erste Evakuierungsmaßnahmen einzuleiten mussten die Räumlichkeiten natürlich von den Verantwortlichen betreten werden, denn es galt, die schutzwürdige Gesundheit der lieben zu erhalten. Kurz nach Betreten des Gebäudes wich die Angst einem starken Gefühl der Erleichterung. Denn was wir nicht wussten war, dass es den Kindern gelungen war, in den Räumen das Flair eines tropischen Orchideenwaldes bzw. eines arabischen Rosengartens zu erzeugen. Die Überraschung war ihnen echt gelungen. Der Rauch stellte sich als Nebel heraus und dieser war versehen mit Düften verschiedenster Lebensformen, von herb bis lieblich, von Citrusfruchtaromen über Obstgeruch eines gemischt gefüllten Korbes bis hin zum Sinnesreiz eines orientalischen Gewürzbasars. Einfach so aus Flaschen, Dosen, Packungen und anderen Behältnissen. Diese Osterüberraschung war den Kids wirklich gelungen und völlig benebelt vor Freude kamen uns teilweise die Tränen und wir wurden gezwungen, dass Gebäude nach kurzem Aufenthalt zu verlassen, damit unsere Sinne nicht völlig entschwinden. Ob nun vielleicht diese Konzentration von Geruchsnebel irgendetwas mit dem Tanzabend zu tun hat, blieb uns leider verborgen, da wir unsere Kinder nicht lückenlos überwachen wollten und durchaus Freiräume zuließen.

Dies soll nun nicht etwa heißen, dass wir die lieben Kleinen nicht unbeobachtet beim Abhotten in der Sporthalle der Schule ließen. Nein, denn erstens beobachteten wir die Gruppen und Grüppchen heimlich und zweitens hottete keiner von denen wirklich ab.Wir kennen dies ja selbst aus jüngster Vergangenheit, also unserer Jugend, und hatten uns auch immer mit den besten Freunden zusammengestellt und über einen Schwarm getuschelt, oder? Und genau so war es auch bei den lieben Kleinen.

Der Tanzabend verlief also fürsorgetechnisch auch problemlos und endete ob des erneuten Spieltages am Sonntag sehr früh und ohne Skandale. Jedenfalls nicht in den eigenen Reihen.

Nochmals auf den Spielbetrieb und das Turnier als solches eingegangen, ist anzumerken, dass dort der schnöde Mammon regierte und uns dies nicht bewusst war.Ganz Dänemark war also mit seinen Hammertruppen angereist um Schecks für den Turniersieg für die jeweiligen Vereine abzuzocken und so spielten dann tatsächlich auch wirklich nur Hammertruppen. Dies war uns zuvor nicht bewusst, obwohl die Erfahrung aus diesem Turnier keinem mehr zu nehmen ist.

Für uns endete in den jeweiligen B-Gruppen dann auch die Spielerei ohne Siegerehrung, da dies in Horsens auch so nicht vorgesehen war. Es wurden lediglich am Abend die Siegerteams der Altersgruppen geehrt und ein Scheck, über den sich eigentlich die Spieler selbst nicht so recht freuten überreicht.

Über diese Verfahrensweise führte der Treckleiter selbstverständlich Beschwerde, welcher daraufhin die Erinnerungsmedaillen übersandte und unsere Einlassung in einen Erfahrungsbereicht für den Euro-Sportring aufnahm.

Am Abend des Ostersonntag passierte also bis auf die "wichtigen Finals" nichts, was Ihr als Eltern nun wissen müsstet.

Verabschiedungen flüchtender skandinavischer Mannschaften verliefen nur kurz und lediglich wenige Mannschaften verblieben im Unterkunftsbereich, um noch einmal eine Nacht dort zu verbringen.

Am Ostermontag, alles war zu Ende, trat der Treck des LTSV mit den Fahrern B+J+J die Heimreise an, die diesmal ohne Verfahren glückte. Dies lag aber im wesentlichen daran, dass direkt nach dem Grenzübertritt das Örtchen Hamburg und vor Hamburg sogar auch schon das Örtchen Hannover ausgeschildert gewesen sind.

Doch, einen kleineren Skandal gab es aber doch:

Hatte doch der Treckleiter den lieben Kleinen versprochen, auf der Rückfahrt auf Kosten der Unternehmenskasse ein erstklassiges Menü bei MC D zu schmeißen. Alle Lieben freuten sich natürlich und hielten Ausschau nach dem nächsten Schild rechtsseitig der Autobahn, welches auf eine Filiale unseres multimilliardäristischen amerikanischen Freundes hinwies.

Nur, so könnt ihr mir glauben,.....nichts, ....nichts und lange wieder .... nichts.

Als wären sämtliche Schilder in rot-gelb im Erdboden versunken oder aber während unseres Dänemarkaufenthaltes sämtliche Tempel dieser Sekte in den Süden Deutschlands verschoben worden.

Not macht aber erfinderisch und der Treckleiter führte den Tross zielsicher von der Autobahn in das schöne Örtchen "Bad Bramstedt". Wusste man doch aus zahlreichen Einsätzen als Fahrer eines KTW (Krankentransportwagens), dass sich in diesem Ort unangekündigt einer dieser Tempel befunden hatte und noch immer dort sein sollte.

Nur zu ernüchternd war dann die Erkenntnis, dass man sich geirrt hatte und die Konkurrenz sich in dem Örtchen niedergelassen hatte, aber egal, so meinten wir.

Unter starkem Protest fuhren wir ohne weiter darauf einzugehen auf den Hof des Konkurrenzunternehmens und ordneten nach dem Motto einem geschenkten Gaul......... die Aufnahme von Verpflegung an.

Und siehe da, ein Jeder fand doch etwas auf der Speisekarte und mampfte, mampfte und mampfte. Übrig blieb nichts.

Mit noch leisem aber langsam verklingendem Murren wurde die Heimfahrt fortgesetzt und verlief eben wie auch die Hinfahrt, reibungslos aber mit etwas weniger Aktion. Winke-winke wurde weniger, Singen wurde leiser und Entfernung zu den Eltern näher.

Verdammt, vorbei und zu Ende.

Aber im nächsten Jahr fahren wir wieder. Nicht aber nach Horsens, sondern dahin, wo Sport für Sportler noch menschlich und jugendgerecht anerkannt wir. Mit Urkunde, Medaille und Siegerehrung für alle.

Eines muss und soll aber bleiben.

Die SPITZENSCHNITZELCHEN VON S.B

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